Heinrich Böll – Ansichten eines Anarchisten

  • Buch und Regie
    Norbert Busè
    Sender
    3sat/ZDF
  • Redaktion
    Bettina von Pfeil
    Länge
    45 min
  • Kamera
    René Gorski
  • Ausstrahlung
    2017

Heinrich Böll, ein Mann von gestern? Jedenfalls ein Schriftsteller Tycoon, der im Laufe seines Lebens schon mehrere Tode gestorben ist. Den des Antifaschisten, Antimilitaristen und Antibourgeois. In der Erinnerung scheint er alt, grau und verstaubt. Kannte den Schriftsteller Böll Anfang der siebziger Jahre laut einer Umfrage fast jeder Deutsche, ist er heute so gut wie vergessen. „Die neue 3sat Dokumentation sucht deshalb zu Bölls hundertstem Geburtstag in seinen Kriegs- Tagebüchern nach Antworten, die Dokumente sind dieses Jahr erstmals zugänglich. Eine kleine Sensation. Heinrich Böll wollte sie zeitlebens unter Verschluss halten. Warum nur, denn nur ein paar Zeilen darin zu lesen reicht, dann ereignet sich etwas, was Generationen zuvor fasziniert haben muss, was man nicht groß erklären braucht: Bölls einzigartige Sprache.

 

 

© Norbert Buse
© Norbert Buse

Die Kunst muss anarchisch sein.“ formulierte in den siebziger Jahren Böll, „Anarchie ist der Wunsch nach Herrschaftslosigkeit und auch der Wunsch, selber nicht zu herrschen.“ Vieles was uns heute selbstverständlich scheint, nahm mit ihm seinen Anfang.